Die Schweiz hat nicht genug „Talents“ .. weiß nicht, Digga!
Ich höre ja immer wieder, dass die Schweiz anscheinend nicht genug Homegrown Talents hat, um in der ELF (European Leaue of Football) zu bestehen. Oft wird das sogar in direkten Zusammenhang mit einem Scheitern der Guards gesetzt. Es wird sehr oft die Frage gestellt, ob die Guards bald „Pleite gehen“ oder wie lange die es noch durchhalten.
Ich habe mir darüber mal ein paar Gedanken gemacht.
Wenn man die Statistik vom Statista als Basis nimmt, spielen in der Schweiz 6% der Befragten gelegentlich Football. In Deutschland sind es „nur“ 4%. In der Schweiz wird also prozentual mehr Football gespielt als in Deutschland. Das ist doch schon direkt eine Überraschung.
Klar, die Schweiz hat wesentlich weniger Einwohner. Als Rechengrundlage brechen wir das also ganz einfach runter.
Schweiz- 8,703 Mio Einwohner – 6% = 522180
Deutschland 83,2 Mio Einwohner – 4% = 3328000
(zahlen Stand 2021 wie die Statistik)
Ok, wir haben viel mehr Football Spieler in der BRD .. das war auch nicht überraschend.
ABER: Wir haben 7 ELF Franchises, also realistisch muss man das jetzt auch noch in die Rechnung einbauen.
Also wären das in der BRD 3328000/7=475429.
Wenn man es also so rechnet, hat die Schweiz sogar mehr Homegrown Talents pro Franchise als Deutschland. Das finde ich tatsächlich interessant. Mir ist schon klar, dass man das so genau nicht rechnen kann, aber dennoch ist der Abstand nicht so riesig, wie ich gedacht hätte. In Deutschland kommen dann sicherlich noch ein paar GFL Teams mehr dazu, die auch um Spieler buhlen, und die auch attraktiv sind und sicherlich den ELF Teams dabei in nichts nachstehen.
„Jaaa, aber ein Spieler möchte ja nicht durch die ganze Republik reisen, um am Spielbetrieb der Franchise teilzunehmen.“ Ich schätze, das ist in der Schweiz genau das gleiche.
Aber: Deutschland ist 9x so groß wie die Schweiz. Auch hier hat die Schweiz keine schlechteren Karten als Deutschland.
Dazu noch kommt, dass die Schweiz ein attraktiver Standort ist. Nicht nur wunderschön, sondern auch eine extrem hohe Lebensqualität.
Die Schweiz wird ja auch von jedem Deutschen, der die Chance hat, immer wieder gerne als das Land er Wahl genommen, um dort arbeiten zu dürfen.
Fazit: Wenn die Helvetic Guards es hinbekommen, gute Coaches eventuell langfristig zu binden, Ihre A und E Spots sauber besetzen können und Ihre Spiel- und Trainingsbedingungen besser lösen können, könnten sie es mittelfristig schaffen, sich auch weiter oben zu etablieren.
Immerhin, am Geld scheint es nicht zu scheitern .. das ist aber auch wenig überraschend … es ist die Schweiz!
Die Guards machen auch schon sehr viel recht gut. Die Besucherzahlen waren für ein erstes Jahr auch schon hervorragend und wären in der Nähe einer der „Metropoleregionen“ sicherlich noch wesentlich besser als als im beschaulichen „Will SG“ gewesen.
Ich fand es schon ganz toll da, wenn es nach mir ginge, würden ein paar Sachen wirklich viel verändern. Ein Shuttle Service vom Bahnhof in Wil zum Sportpark wäre super. Oder wenigstens eine Sonderbuslinie. Ein wenig mehr Entertainment wäre auch klasse. Ich denke, Cheerleader und irgend ein Signature Ding beim Punkt/Touchdown. Die Raiders haben Ihre Kanone, Rhein Fire das Feuerwerk, Hamburg die Glocke … und, und, und … warum nicht die Guards die Kuhglocken oder das Alpenhorn. Irgendwas witziges. Der Einlauf mit der Hellebarde ist schon saugut! 😉